DIE POST – so der Name der Schweizerischen Post – ermöglicht es, mit dem Programm „WebStamp" persönliche Briefmarken herzustellen.
Letizia sammelte die Bilder und realisierte über das erwähnte
Onlinetool einige Bogen Briefmarken zu den Tarifen Fr. 1.– für das
Inland und Fr. 1.40 für Europa. Mit ihnen schmückte ich einen Teil der
Weihnachts- und Neujahrspost.
Heute besitze ich nur noch 2 Exemplare, und diese hüte ich wie eine wertvolle Antiquität. Es sind 2 Stücke aus der Serie von Letizia, die eine Foto aus meiner Jugendzeit verwendete und sie mit der Zahl meines Alters, dem Text Grosy Grand-mère ici voilà und einer überragenden Königskrone gestaltete.
Ende Februar kam einer dieser Briefe als unzustellbar zurück. Er konnte unserem Freund Frank
nicht zugestellt werden, weil er von Aachen weggezogen war. Die
deutsche Post sandte deshalb den Umschlag in die Schweiz zurück. Und
hier musste noch nach mir gefahndet werden. Ich war nachlässig gewesen,
hatte keinen Absender auf den Umschlag gestempelt.
Da erwies sich der Code auf der Briefmarke als Wegweiser. Die zu
ihr gehörende Auftragsnummer und Postleitzahl führten dann zu Letizia.
Sie hatte die Briefmarken realisiert, ihr wurde der unzustellbare Brief
zurückgegeben. Und sie schickte ihn sofort weiter zu mir, dass sich der
Kreis der Reise schliesse und meine Glückwünsche an Franks neue Adresse
nochmals starten konnten.
Als ich ihn über E-Mail informierte und nach der aktuellen Adresse fragte, schrieb er: „Das
ist ja unvorstellbar. Ich wusste nicht, dass man bei Euch selber
Briefmarken gestalten kann, finde es aber eine schöne Idee. Aber dass
aufgrund dieser Marke dann ein absenderloser Brief zurückrecherchiert
wurde, ist unglaublich.“
Ich sandte ihm den ursprünglichen Weihnachtsgruss, der in Aachen
nicht zugestellt werden konnte im Umschlag der Schweizer Post,
adressiert an Letizia. Und ich schob diesen auch noch in jenes Couvert,
das Letizia für die Rücksendung zu mir benützt hatte.
Frank reagierte sofort, als die angekündigte Sendung eingetroffen
war. Er antwortete auf die Glückwünsche. Und weiter schrieb er: „Und
dann habe ich den von Dir beschriebenen Postweg nochmal schön gedanklich
durch die einzelnen Umschläge nachvollziehen können. Das ist wirklich
eine tolle Geschichte!!
Ich danke ganz herzlich dafür!“
Es ist eine perfekte Geschichte, empfinde ich. Sie zeigt, wie
verantwortungsvoll die Institution Post in diesem Fall in Deutschland
und in der Schweiz mit unseren Sendungen umgeht. Erst eine Unstimmigkeit
aus ihrer Kundschaft zeigt dann die offensichtlich stets präsente
Qualität auf.
Auch ich danke. Was wäre auch mein Leben ohne die Post?