Donnerstag, 31. März 2005

Wie mir holographische Folien farbig zublinzeln

Ich liebe die silbernen Papiere, die das Farbspektrum hervorbringen, wenn Licht auf sie fällt. Verkauft werden sie als „holographische Folien“. Sie sind so bearbeitet, dass sie prismatische Pixel hervorbringen.

Erstmals ist mir ein solches „Papier“ als Deckel eines Notizblocks aufgefallen und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Zweckentfremdet hängt es seither über einer Bücherreihe und fungiert als Farbwetter-Darsteller. Heute z. B., bei Regen, zeigt es von oben nach unten gedämpftes Gelb in ebenso verhaltenes Türkis und Blau übergehend. Ganz anders im Sommer. Da werden die Farben dann satt leuchtend und dominant.

In Wechselrahmen gesteckt, beleben diese Folien einige meiner Räume. Gehe ich an ihnen vorüber, blinzeln mir die Farben zu. Sie blitzen auf und verschwinden, je nachdem, wo ich stehe und wie schnell ich gehe. Dies geschieht auch, wenn ich mich setze. Wem ich diese lebendigen Bilder auch zeige, den frage ich immer: „Welche Farbe siehst Du?“ Je nach Standort und Körpergrösse fallen die Antworten verschieden aus.

Dass wir nicht alle das Gleiche sehen und wahrnehmen können, wusste ich. Dass aber die Körpergrösse mitspielt, welche Farben wir sehen und gewiss auch unbewusst auffangen, das lehrten mich erst die holographischen Papiere.

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